Podiumsdiskussion: Mehr Bildung, gleiche Barrieren? Die ungelösten Probleme der Chancengleichheit

Donnerstag, 27. März 2025, 18 Uhr (Eintritt frei, keine Anmeldung nötig)
Atrium im InformatiKOM, KIT Campus Süd, Geb. 50.19, Adenauerring 12

Laut OECD-Berichten (2024) und PISA (2022) schneiden Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Haushalten in Deutschland signifikant schlechter ab als ihre wohlhabenderen Altersgenossen. Warum ist es auch mehr als 20 Jahre nach dem sogenannten PISA-Schock und zahlreichen Reformen, die sowohl die Bildungsinfrastruktur als auch die Inhalte und Zugänge modernisieren sollten, nicht gelungen, den engen Zusammenhang zwischen sozioökonomischer Herkunft und Bildungserfolg in Deutschland zu lösen? Welche strukturellen Herausforderungen verhindern eine nachhaltige Verbesserung der Chancengleichheit im Bildungssystem? Diese und weitere Fragen diskutieren Expertinnen und Experten bei der öffentlichen Podiumsdiskussion.

 

Programm

Moderation


© SWR, Oliver Reutter

Gábor Paál
Leitung der Abteilung Wissenschaft und Bildung, SWR

 

Gábor Paál leitet die Abteilung Wissenschaft und Bildung im SWR sowie die Redaktion „SWR2 Wissen“. Zuvor studierte er Geographie in Frankfurt und Edinburgh. Nach einem Volontariat beim Süddeutschen Rundfunk arbeitete er über viele Jahre als freier Autor, Moderator und Redakteur für den Südwestrundfunk und andere ARD-Sender. Neben Fragen des Globalen Wandels beschäftigen ihn ästhetische Fragen. Zur Frage "Was ist schön?" hat er bereits zwei Bücher geschrieben.

 

Es diskutieren: 


© Susanne Hauber

Jaana Espenlaub
Baden-Württemberg-Koordinatorin von ArbeiterKind.de, einer Initiative zur Förderung des Hochschulstudiums von Nicht-Akademikerkindern

 

Kurzbiographie ⊻  

Jaana Espenlaub ist die Erste, die in ihrer Familie studiert hat. Nach dem Abitur 2006 und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Schulsozialarbeit einer sog. Brennpunktschule in Ulm studierte sie evangelische Theologie und Germanistik in Heidelberg, Leipzig und Tübingen. Anstatt einen Weg als Lehrerin oder Pfarrerin einzuschlagen, ist sie seit 2017 hauptamtlich für ArbeiterKind.de tätig – die bundesweit größte zivilgesellschaftliche Organisation für alle, die als Erste in der Familie studieren. Hier setzt sie sich vor allem in der Zusammenarbeit mit Hochschulen für mehr Bildungsgerechtigkeit ein.


© PHKA

Prof. Dr. Martin Neugebauer
Institut für transdisziplinäre Sozialwissenschaft, PH Karlsruhe

 

Kurzbiographie ⊻  

Martin Neugebauer ist Professor für Bildungssoziologie an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Er studierte Sozialwissenschaften in Mannheim und Toronto und promovierte in Soziologie an der Universität Mannheim. Nach Stationen als Postdoc am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) und als Juniorprofessor für Empirische Bildungs- und Hochschulforschung an der Freien Universität Berlin forscht er zu Bildungsungleichheiten, Hochschulen, Übergängen in den Arbeitsmarkt sowie quantitativen Methoden. Derzeit leitet er ein BMBF-Projekt zu Studienabbruch und Berufsaussichten sowie den deutschen Teil des EU-Projekts LINEup – Longitudinal Data for Inequalities in Education. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF).

Porträtfoto
© privat

Tobias Nolte
Lehrer an einer sog. „Brennpunktschule“, engagiert in der Bildungsinitiative „Related“ gegen Bildungsungerechtigkeit

 

Kurzbiographie ⊻  

Tobias Nolte arbeitete 10 Jahre als Lehrer am Campus Rütli in Berlin-Neukölln. In der täglichen pädagogischen Praxis formte sich sein Bild davon, wie stark der Bildungserfolg junger Menschen von der sozialen Herkunft abhängig ist und was den Beruf als Lehrkraft im Kern ausmacht. Entscheidend für erfolgreiches Arbeiten unter erschwerten Bedingungen ist für ihn das Konzept der pädagogischen Beziehung, das auch im Zentrum der Arbeit der Bildungsinitiative related e.V. steht, die er mit ins Leben gerufen hat. Bei related e.V. engagieren sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus Neukölln für mehr Bildungsgerechtigkeit in der Migrationsgesellschaft und versuchen ein anderes Verständnis davon zu vermitteln, was es bedeutet, an einer sogenannten Brennpunktschule zu lernen und zu lehren. Darüber hinaus entwickelte Tobias Nolte mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen die lebensweltorientierten Kursangebote Glauben und Zweifeln, Israel und Palästina sowie Why we matter. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für related e.V. arbeitet er derzeit als Schulberater für die Senatsverwaltung in Berlin.

 

N.N.
Vertreterin oder Vertreter aus der Politik

 

Kurzbiographie ⊻  

Kurzbio

 

Für die Teilnehmenden der Frühlingsakademie ist dieser Programmpunkt verpflichtend. Darüber hinaus sind alle Interessierten zu dieser öffentlichen Veranstaltung herzlich eingeladen.

Die Teilnahme ist kostenlos und bedarf keiner Anmeldung.